30.01.2013
Heute fischen wir mit Headguide Federico – das kann ja nur ein guter Tag werden! Der Wind ist extrem und wird noch stärker. Wir haben mit bis zu 70 km/h zu kämpfen; der lokale Wetterbericht sagt Sturm voraus.
Nichtsdestotrotz: Ich habe einen super Biss und einen extrem starken Drill mit langen Fluchten. – Was mir verdächtigt erscheint. Ich lande eine 14 Pfund Sea Run an der Seite gehakt, Georg fängt eine Sea Run. Manchmal hat man Pech und hakt nur kleine Fische. // Zu Mittag gibt es ein großes Barbecue in der Estancia Maria Behety mit den Gästen der La Villa Lodge. Das Essen kann sich sehen lassen: das große Vorspeisenbuffet, Lamm, Schwein, Rind und Hühnchen vom Grill – ausgezeichnet!
Alle andern erzählen von guten Fängen am Vormittag während wir mit enttäuschenden Resultaten zum Mittagessen kommen. Umso mehr hoffen wir auf die Abendsession. Die Hoffnung lebt – leider sind die Aussichten bescheiden: Wir haben keinen besonders beliebten Pool für den Abend.
Unser Trumpf ist Headguide Federico. Kurzentschlossen ändert er den Plan, und wir fahren zu dem hervorragend Abendplatz 31, Pool Horseshoe. Ich erinnere mich an meine tollen Erfolgen an diesem Platz und bin sicher, bei Horseshoe etwas zu haken.
Dieser Platz ist äußerst schwierig zu befischen: Der Boden ist sehr lehmig und rutschig, und am Ufer gibt es eine 90 Grad abfallende Abbruchkante. Die Wassertiefe beträgt drei bis fünf Meter, die Strömung drückt stark auf die Kante. Alles erinnert ans letzte Jahr. Ich bring meinen kleinen Streamer auf Tiefe und es gelingt mir, zwei Fische zu haken,einen verliere ich im Drill. Die schwierigen Verhältnisse spielen Georg nicht in die Hände, und Horseshoe verweigert ihm einen Biss.
Dann wechseln wir zu Platz 32, Pool Banquero. Federico zeigt Georg den Platz und wie er ihn befischen soll. Inzwischen baue ich um und wechsle auf einen leichteren Schusskopf. Beim zweiten Wurf hake ich schon eine 14 Pfund Sea Run mit extremen Bissspuren von einem Seelöwen. Nach Sonnenuntergang, als es schon dunkel ist, die Sensation: Georg und ich haben einen Doppelrun! Was für ein Ausklang für diesen abenteuerlichen Tag.
31.01.2013
Guide Patrick begrüßt uns heute mit der Nachricht, dass wir Sturm haben werden und uns der Wind so richtig um die Ohren brausen wird. Und er sollte damit recht haben. Am Platz 20 Pool Cabbezoni und Bocca, Quieto geht‘s dann richtig zu Sache mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h und Böen mit 100 km/h! Doch der Wind spielt uns in die Hände, die Wurfweiten sind gigantisch. Gleichzeitig mit dem starken Wind wird es auch kälter. Ich habe gerade einmal einen Biss, aber beide landen wir keinen Fisch. Unseren Kollegen in der Lodge geht es nicht anders: Bis auf Doug landet kein Einziger einen Fisch.
Am Nachmittag nimmt der Wind noch weiter zu. Manche in der Gruppe zweifeln, ob man überhaupt noch einmal hinaus soll. Aber der Kampfgeist siegt schließlich; niemand möchte die schlechten Resultate vom Vormittag stehen lassen, und so gehen alle am Nachmittag doch noch hinaus.
Auf Platz 18 geht zuerst einmal gar nichts. Georg macht früher Schluss, ich bleibe und fange eine Sea Run mit 6 Pfund. Für mich also doch keine Nullrunde oder „Potato Day“, wie man hier sagt.
01.02.2013
Mit Genaro, dem Sunnyboy, fahren wir heute zum vielversprechenden Platz 30 Pool Moneta, der die ganze Woche gut Fische gebracht hat. Gleich zu Beginn hat Georg einen super Fisch am Haken. Ich lasse das Fischen sein und filme ihn, in der Hoffnung, dass er diesen schönen Fisch landen kann. Kurz vor der Landung verliert er ihn leider und wenig später noch einen.
Und dann geht‘s bei mir Schlag auf Schlag! Ich habe genau die richtige Stelle für mich gefunden: Nach der Reihe fange ich Fische mit 7, 11, 14, 13, und 16 Pfund und verliere zwei weitere. // Die Abendsession ist am Platz 16. Eine Sea Run geht mir an den Haken, eine weitere, sehr gute, geht mir verloren.
Georg bleibt vom Pech verfolgt. 30 Meter von mir entfernt kämpft er wirklich mit einem super Fisch, der drei, vier Mal komplett aus dem Wasser springt, teils keine fünf Meter vor ihm. Wir sehen den Fisch ganz nahe – es ist eine Sea Run mit über 20 Pfund. Aber leider verliert Georg den kämpferischen Fisch; bei einen Sprung schüttelt sie den Haken ab. Schade – das wäre mit Sicherheit der größte Fisch der Woche gewesen!